„In unserem neuen Objekt können nun mehr von Gewalt betroffene Männer alleine oder mit ihren Kindern zeitlich begrenzt unterkommen.“, sagt Michael Zeihen, Projektleiter des Bereich Männer, Väter, Jungen beim SKM Köln. Das Angebot ist durchaus vergleichbar mit  dem der Frauenschutzhäuser – auch wenn sich die Fälle teilweise erheblich unterschieden.

Nachdem das bereits sehr frühzeitig entwickelte Konzept des Schutzwohnens bereits in einem kleineren Objekt sehr gut angenommen wurde, war der Bedarf für einer Vergrößerung groß. Mehr als 6 Monate dauerte die Suche nach einem neuen, größeren Objekt. Im Dezember 2020 war endlich klar: Das passende Objekt ist gefunden. Schnell wurde der Mietvertrag unterschrieben und die Umbauarbeiten sowie die Einrichtung konnten beginnen.

Der erneute Lockdown in folge dessen alle Geschäfte geschlossen waren, machte die Einrichtung zu einer Herausforderung, die das Team mit viel Elan und hohem persönlichen Einsatz meisterte. Ab Mitte Dezember stapelten sich große und kleine Lieferungen, wurden Dinge ausprobiert, aufgebaut und passend gemacht.

Am 01. März war es dann so weit. Der erste Bewohner konnte einziehen. Insgesamt gibt es Platz für vier Betroffene.

Der Zufluchtsort wurde sofort stark angenommen und das Objekt konnte umgehend voll belegt werden.

„Die Zahl der Männer die von häuslicher und sexueller Gewalt betroffen sind – sowohl in homo- als auch in heterosexuellen Beziehungen – steigt. Wir sind sehr froh, dass wir dieses Angebot zur Zuflucht nun anbieten können. In einem ersten Fall kann der Betroffene bald schon in eine neue, eigene Bleibe übermittelt werden. Für den frei werdenden Platz erreichen uns bereits jetzt regemäßig Nachfragen. Das Projekt „Männerschutzwohnen“ läuft gut an“, so Zeihen.

Im Jahr 2020 sind bis zum Monat August bei der Polizei Köln knapp 400 Anzeigen von Männern eingegangen, die Opfer von häuslicher oder partnerschaftlicher Gewalt geworden sind. In Fällen dieser Art ist die Scham, sich als Vertreter des gesellschaftlich immer noch so definierten „starken Geschlechts“ an irgendjemanden zu wenden, sehr groß. Es wird oft „lieber“ ausgehalten. Solange, bis es nicht mehr geht. Der SKM Köln sorgt mit Beratung, die durch speziell geschulte Mitarbeiter durchgeführt wird, dafür, dass sich Männer aus diesem oft jahrelang währenden Teufelskreis lösen und wieder eine neue Lebensperspektive erhalten. Das neue Männerschutzhaus ist ein weiterer wichtiger Baustein des Hilfsangebotes.

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