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Recht auf kostenlose Schuldnerberatung dringend ausweiten

Gefahr des Wohnungsverlusts durch Pandemie bis in die Mittelschicht hinein

Der SKM Köln schließt sich mit Blick auf die privaten ökonomischen Folgen der Pandemie der Forderung des Deutschen Caritasverbandes nach einem Recht auf Schuldnerberatung für alle an. Schuldnerberatung muss auch denjenigen offenstehen und offen bleiben, die bisher ihren Lebensunterhalt ohne staatliche Transferleistungen sicherstellen konnten. Der Deutsche Caritasverband weist im Rahmen der Kampagne „Armutswochen 2020“ auf die sich verschärfende Problematik zwischen Überschuldung und Wohnungsverlust hin.

Der angespannte Wohnungsmarkt und der daraus resultierende stetige Anstieg der Wohnkosten ist inzwischen seit vielen Jahren gerade auch in Köln zu beobachten. Für zahlreiche private Haushalte bedeutet dies, dass die Hälfte des monatlich zur Verfügung stehenden Haushalts-Netto-Einkommens oder mehr für Wohnen ausgegeben werden muss! Fällt dann noch ein Teil des Einkommens weg, sind Haushalte bis tief in die Mittelschicht hinein von Zahlungsunfähigkeit und drohendem Wohnungsverlust betroffen. Mit dieser Situation sind zahlreiche Einzelpersonen und Familien infolge der Corona-Pandemie konfrontiert durch Auftragseinbußen, Verlust des Arbeitsplatzes oder Kurzarbeitergeld. Gut geplante Haushaltsbudgets fallen in sich zusammen, es kommt zu Zahlungsverzug, es droht die Privatinsolvenz mit allen negativen Folgen und dem damit verbundenen sozialen Abstieg.

Ein Recht auf Schuldnerberatung hilft nicht nur effektiv den betroffenen Haushalten, sondern insbesondere auch der öffentlichen Hand, hohe Kosten zum Beispiel für notwendige Unterbringungen nach Wohnungsverlust zu vermeiden.