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Überblick Kinder-, Jugend- und Familienhilfe
Die Situation
Sozial benachteiligte Kinder, Jugendliche und deren Familien zu fördern, gehört zu den Kernaufgaben des SKM Köln. Jedes vierte Kind in Deutschland ist, Studien zufolge, von Armut betroffen. Dieses hohe Armutsniveau ist seit Jahren gleichgeblieben. Auch wenn die Grundversorgung (Wohnen, Essen etc.) der betroffenen Kinder größtenteils gelingt, haben sie schlechtere Zukunftsperspektiven, da ihr Alltag geprägt ist durch materielle Unterversorgung, einen Mangel an sozialer und kultureller Teilhabe (Zugang zu Sport, Vereinen, Kultur, Engagement, Einladungen, Familienurlaub), eine schlechtere Gesundheitsversorgung und geringere Bildungschancen. Es gibt in Deutschland zwar ein Existenzminimum, das arme Kinder und Jugendliche zur Unterstützung vom Staat bekommen. Das reicht aber nicht aus, um ihnen soziokulturelle Teilhabe zu ermöglichen. Vielmehr trägt es dazu bei, dass Kinder und Jugendliche Ausgrenzung und Beschämung erleben.
Die Hilfen
Kinder- und Familienhilfe
Die gezielte Förderung von Familien, der Aufbau von Familienzentren, der Ausbau der vorschulischen Erziehung sowie die Stärkung von Bildungsangeboten im Primarbereich haben sich als notwendige Investitionen in die Zukunft herausgestellt. Die Entwicklungschancen und Möglichkeiten von sozial benachteiligten Familien und Kindern sind in besonderem Maße eingeschränkt. Chancengleichheit und gesellschaftliche Teilhabe können nur gesichert werden, wenn sozialer Benachteiligung aktiv durch Unterstützung und Förderung entgegengewirkt wird.
Der SKM Köln unterhält in 12 Wohngebieten mit sozialer Belastung Familienzentren, in denen ein integriertes niedrigschwelliges Konzept der Betreuung von Kindern und Jugendlichen in Kindertagesstätten und Jugendclubs, eingebettet in eine enge Kooperation mit den Eltern, Familien und dem sozialen Umfeld, umgesetzt wird. Hier werden sozial benachteiligte deutsche Familien ebenso betreut wie Familien mit Migrationshintergrund, Asylbewerber- und Flüchtlingsfamilien sowie Familien ethnischer Minderheiten.
Die Achtung der Würde, Respekt und Anerkennung, die Begegnung auf Augenhöhe sowie Vertrauen in die Entwicklungspotentiale der Kinder und die Ressourcen der Familien sind dabei eine wichtige Orientierungsgröße. Sie bilden die Ausgangslage für fachliche Hilfen und Unterstützung. Neben Kindertagesstätten und Jugendclubs halten die SKM-Familienzentren komplementäre Hilfen wie z.B. einen Heilpädagogischen Dienst vor. Kooperationen mit ortsansässigen Therapeuten (z.B. Ergotherapie und Logopädie) und Ärzten unterstützen die Hilfeangebote. Darüber hinaus stehen die spezialisierten Angebote des SKM Köln (z.B. Schuldnerberatung, Suchthilfe) auch für die SKM-Familienzentren bereit.
Einen weiteren Schwerpunkt der Kinder- und Familienhilfe des SKM Köln bilden die ambulanten Hilfen zur Erziehung. Diese werden als flexible Hilfen, sozialpädagogische Familienhilfe oder intensive sozialpädagogische Einzelbetreuung nach den Vorschriften des achten Sozialgesetzbuches erbracht. Die Hilfen zielen auf eine Verbesserung der Lebenssituation von Kindern, Jugendlichen und Familien sowie auf die Stärkung der Erziehungskompetenz von Eltern. Außerdem unterhält der SKM Köln in Kooperation mit der AWO das „Familienhaus Ossendorf“ mit Angeboten für Kinder, Jugendliche, Erwachsene, Senioren und Familien.
Angebote für Kinder und Jugendliche
Die Zeit des Erwachsenwerdens ist eine Zeit voller Gegensätze. Kinder und Jugendliche entwickeln ihren eigenen Lebensstil und ihre eigenen Wertmaßstäbe in Bezug auf ein selbstbestimmtes Leben. Dabei müssen sie sich in der Konsum-, Kommunikations- und Mediengesellschaft, in ausdifferenzierten Bildungslandschaften, Jugendkulturen und Freizeitmöglichkeiten sowie im Hinblick auf unterschiedliche gesellschaftliche und politische Partizipationsmöglichkeiten zurechtfinden. Die Chancen und Möglichkeiten von Kindern und Jugendlichen sind deutlich ungleich verteilt. „Soziale Benachteiligung“ aufgrund von materieller Armut und Bildungsferne sowie als Folge von Migration und Flucht schränken Entwicklungschancen und -möglichkeiten von Jugendlichen ein.
Nach Auffassung des SKM Köln stehen Leistungen der Kinder- und Jugendhilfe allen Kindern und Jugendlichen, die in Deutschland leben, gleichberechtigt zu, und es bedarf besonderer Anstrengungen, „sozialer Benachteiligung“ entgegenzuwirken und den betroffenen Kindern, Jugendlichen sowie jungen Erwachsenen durch geeignete Angebote unterstützend beizustehen. Dabei geht der SKM Köln von einer Einheit von Bildung, Betreuung und Erziehung aus, die vor und neben Elternhaus und Schule auch Aufgabe der Offenen Jugendarbeit ist. Dies gilt insbesondere in Wohnvierteln mit sozialer Belastung mit einem erhöhten Jugendhilfebedarf. Kindern und Jugendlichen in Wohnvierteln mit sozialer Belastung bieten wir einen Begegnungs-, Bildungs- und Lernort an, der ihnen neue Chancen und Möglichkeiten zur Entwicklung zu einer handlungsfähigen, mündigen, sozialen und verantwortlichen Person ermöglicht. Die persönliche Begegnung und Beziehung ist dabei der Kern und die Basis der Arbeit. Dabei arbeitet der SKM Köln mit anderen Einrichtungen und Institutionen im Sozialraum eng zusammen.
Neben Elternhaus und Schule hat auch die Offene Jugendarbeit die Aufgabe der Bildung, Betreuung und Erziehung. Dies gilt insbesondere in Wohnvierteln mit sozialer Belastung und einem erhöhten Jugendhilfebedarf. Kindern und Jugendlichen in solchen Wohnvierteln bieten wir einen Begegnungs-, Freizeit-, Bildungs- und Lernort an, der ihnen neue Chancen und Möglichkeiten zur Entwicklung zu einer handlungsfähigen, mündigen, sozialen und verantwortlichen Person ermöglicht.
Jugend und Sucht
Ein besonderes Augenmerk richtet der SKM Köln zudem auf den Bereich „Jugend und Sucht“. Die „JUGEND SUCHT BERATUNG KÖLN“ hat besonders die Bedürfnisse junger Menschen im Blick. Individuelle Fragen im Zusammenhang mit Konsum und Verhaltensweisen sollen geklärt werden. Die Arbeit beinhaltet Angebote der Prävention, Frühintervention, der Beratung von Jugendlichen und jungen Erwachsenen und deren Eltern. MIKADO, StandUp und Mobilé bieten den Raum, in denen Kinder und Jugendliche und junge Erwachsene aus suchtbelasteten Familien ihre Erfahrungen altersadäquat einbringen und sich mit ihren damit verbundenen Gefühlen und Gedanken auseinandersetzen können.