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Das Projekt
Die MittwochsMaler:innen sind ein fortlaufendes Angebot der OT Lucky’s Haus in Köln-Bilderstöckchen und Teil des HipHop-Netzwerks für Toleranz und Integration im Stadtbezirk Köln-Nippes. Seit 2005 verfolgen sie das Ziel, die Graffiti-Jugendkultur aufzugreifen und im öffentlichen Diskurs sichtbar zu machen. In Ausstellungen und bei legalen Sprayaktionen treten die jungen Graffitikünstler:innen an die Öffentlichkeit und finden sowohl in der Graffitiszene als auch im Kontext der Jugendhilfe als Erfahrungsraum Anerkennung.
Darüber hinaus sind die MittwochsMaler:innen seit 2012 als Akteur und anerkanntes kulturpädagogisches Angebot im Rahmen des Kulturrucksacks NRW aktiv und engagieren sich seit 2015 in der Arbeit mit geflüchteten Jugendlichen.
Kurz-Konzept
Die originäre Zielgruppe der MittwochsMaler:innen sind Jugendliche, die Teil der Graffitiszene sind – sowohl im legalen als auch im illegalen Bereich.
Es handelt sich um eine spezifische Form jugendlicher Vergemeinschaftung. Die MittwochsMaler:innen arbeiten somit im Bereich der szenespezifischen Jugendarbeit.
Zusammensetzung der Teilnehmenden:
- Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 14 bis 17 Jahren, einige wenige sind 18 bis 27 Jahre alt
- Hauptsächlich aus Köln-Nippes, aber auch aus anderen Stadtteilen und dem Kölner Umland
- Die meisten stammen aus einem bürgerlichen Umfeld
- Es nehmen mehr männliche Jugendliche teil, jedoch ist gendersensibles Arbeiten ein fester Bestandteil des Angebots
- Die Teilnehmendenzahl ist seit Jahren konstant, aber vergleichsweise gering
Ziel & Funktion des Angebots:
- Die MittwochsMaler:innen bieten einen Treff- und Anlaufpunkt für Jugendliche mit Interesse an Graffiti
- Sie sprechen gezielt Jugendliche an, die über andere Wege mit Graffiti in Kontakt kommen, z. B. über: Einrichtungen der Offenen Kinder- und Jugendarbeit, Jugendkunstschulen, Schulen, Jugendkultureinrichtungen
- Das Angebot bietet eine dauerhafte, lebensweltbezogene und parteiliche Anlaufstation
Ein zentrales Prinzip der Arbeit ist Partizipation. Die Jugendlichen sollen mitgestalten und erleben, wie demokratische Entscheidungsprozesse funktionieren. Ziel ist es, gesellschaftliches Engagement und politische Beteiligung zu fördern – besonders im Hinblick auf eine Jugendkultur, die teilweise illegal handelt. Damit verstehen sich die MittwochsMaler:innen als Teil einer emanzipatorischen Jugendarbeit.
Die Arbeit ist prozessorientiert und geprägt von Offenheit und Diskurs. Die MittwochsMaler:innen sehen sich als Ort non-formaler Bildung. Graffiti wird dabei auch als Methode in Workshops für unterschiedliche Zielgruppen eingesetzt – angepasst an den jeweiligen Sozialraum sowie an objektive und subjektive Bedürfnisse der Jugendlichen. All dies führt zu Prozessen der Subjekt- und Persönlichkeitsentwicklung.
Jugendkultur statt Zielgruppe
Bei den MittwochsMaler:innen wird bewusst auf den Begriff Zielgruppe verzichtet. In sozialpädagogischen Kontexten ist dieser Begriff vielfach kritisiert worden, da er:
- oft defizitorientiert verstanden wird,
- Jugendliche als passive Empfänger:innen von Maßnahmen konstruiert,
- und ihre aktive Rolle in der Gestaltung ihrer Lebenswelt ausblendet.
Stattdessen wird der Begriff Jugendkultur verwendet. Dieser rückt Jugendliche als aktive Subjekte in den Mittelpunkt:
- Sie gestalten ihre Lebenswelt selbstbestimmt,
- entwickeln eigene Deutungen und Ausdrucksformen,
- und können dadurch gesellschaftliche Rahmenbedingungen verändern.
Jugendkulturen sind dabei mehr als individuelle Interessen – sie sind kollektive Praxen der Aushandlung und Symbolproduktion, Ausdruck von Widerstand und gesellschaftlicher Positionierung sowie Impulsgeber für gesellschaftliche Veränderung. Ein Beispiel dafür ist die Bewegung Fridays for Future, bei der Jugendliche politische und ökologische Themen nicht nur rezipieren, sondern aktiv weiterentwickeln und öffentlich verhandeln.
Die MittwochsMaler:innen verstehen sich in diesem Zusammenhang als ein Erfahrungsraum, der jugendkulturelle Aneignung und Ausdruck fördert, Jugendlichen Gestaltungsspielräume statt passiver Rollen bietet und sie in ihrer gesellschaftlichen Wirksamkeit stärkt.
Die Methode Graffiti schafft dabei einen ästhetischen, sozialen und politischen Möglichkeitsraum, in dem Jugendliche ihre Themen sichtbar machen, urbane Räume mitgestalten und ihre Positionen in gesellschaftlichen Aushandlungsprozessen festigen können.
Kern-Angebot
Angebotstage:
Montags und mittwochs von 16:00 bis 19:00 Uhr
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Downloads & Links
Downloads
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MittwochsMaler:innen
MittwochsMaler:innen – Szenespezifische Jugendarbeit
Offener Treff in der OT Lucky‘ s Haus für Graffiti interessierte Jugendliche und junge Erwachsene
MittwochsMaler:innen c/o OT Luckys Haus
Am Bilderstöckchen 58A
50739 Köln
Besucht uns im Internet:
https://www.facebook.com/mittwochsmaler
https://www.instagram.com/mittwochsmalercologne
https://www.youtube.com/user/MittwochsMaler
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