Jubiläum im Wasserballettteam

Sozial.Kreativ.Menschlich

Synchron im Einsatz für andere.
Eine kleine literarische Würdigung der Jubilare im SKM Köln

von Marco Petrelli

Es ruckelt und rackelt. Es knirscht und quietscht. Es schwingt und stottert.
Und es ist ein Bild der an die Synchronität eines Wasserballetts erinnernden Gleichförmigkeit, mit der sich die in der Straßenbahnlinie 9 in Richtung Königsforst stehenden Fahrgäste gleichzeitig gegen die Schwerkraft der Rechtskurve in Richtung Neumarkt stemmen.
Das Gewicht verlagernd. Mit einem großen Schritt. Mit einem kleinen Schritt. Mit verändertem Winkel von Oberkörper zum Boden.

Und ich: Mittendrin. Teil des Wasserballettsteams.
Und: Teil des SKM-Teams.
Vor einer Station eingestiegen in die Straßenbahn an der Haltestelle Mauritiuskirche unweit der Zentrale des SKM Kölns entfernt.
Vor rund einem Monat eingestiegen in die Arbeit beim SKM.
Und irgendwie erinnert mich die sich vor meinem Auge ablaufende Choreographie auch an den SKM, denke ich bei mir, während ich auf meine sich fest um den ledernen Haltegriff schmiegende Hand blicke und gedankenverloren mitschwinge.

Auch im SKM schwingen und stemmen und strampeln wir – dieses „Wir“ zu denken, fühlt sich freudig vertraut an – gegen äußere Einflüsse. Was in der Bahn die Schwerkraft ist, sind im SKM gesellschaftliche und politische Rahmenbedingungen, finanzielle und institutionelle Herausforderungen, strukturelle Versorgungslücken und vieles mehr.

Was den Unterschied macht: Niemand fährt so wirklich gern und freiwillig um diese Zeit mit der Straßenbahn durch die Kölner Innenstadt. Aber jede:r im SKM arbeitet hier in Freiheit und gutem Willen. Wir sind hier freiwillig Teil des Teams. Und einige schon seit längerer Zeit als ich auf der Welt bin. An meinem ersten Tag in der SKM-Zentrale – ich erinnere mich gut, denn das kannte ich in dieser Form der Willkommenskultur für neue Mitarbeitende in Organisationen nicht – führte mich der Vorstandsreferent und überaus freundlich bemühte Kollege durch das gesamte Haus und stellte mich allen, wirklich allen vor!

Und eine Begegnung ist mir dabei besonders in Erinnerung geblieben: Die Kollegin, die an ebendiesem Tag ihr 45-jähriges Jubiläum feierte. „Das ist ja ein lustiger Zufall: Ich feiere mein 1-Tages-Jubiläum und du (wir duzen uns hier alle im SKM) dein 45-Jähriges!“ „Da kommst du auch noch hin!“, warf mir jmd. aus der Runde zu. Und auch, wenn 45 Jahre im SKM allein schon durch das Renteneinstiegsalter nicht mehr möglich sein werden – wobei, wer weiß… – freue ich mich über eine langfristige Perspektive in diesem Wasserballettteam, das gemeinsam soziales Engagement für die am Rande der Gesellschaft stehenden Menschen choreographiert.

Denn ich fühle mich angekommen. Nach kurzer Zeit.
Und angenommen. Für eine hoffentlich lange Zeit.
Und ich freue mich, Teil dieses Teams zu sein.
Ein Team, das kürzlich Jubiläen gefeiert hat: 10, 20, 30, 40 und eben 45 Jahre im SKM Köln. Da kann man nur gratulieren.
Da möchte man auch hin:
Einsteigen, mitschwingen, bleiben.
Zwischen Straßenbahn und SKM.
Zwischen Haltegriff und Haltung.
Auf euch!
Auf uns!

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