Ausbau der Suchthilfe in Köln-Porz
Hauptausschuss beschließt Finanzierung für neue Kontakt- und Beratungsstelle
Wie die Stadt Köln in ihrer offiziellen Mitteilung bekanntgab, hat der Hauptausschuss am 29. September 2025 die Finanzierung für eine neue Kontakt- und Beratungsstelle für suchtkranke Menschen in Köln-Porz beschlossen. Damit wird ein zentraler Baustein des städtischen Suchthilfe-Konzepts umgesetzt, das bereits 2017 vom Rat verabschiedet wurde.
Der Sozialdienst Katholischer Männer (SKM) Köln übernimmt die Umsetzung und erweitert sein bestehendes Angebot im Haus der Sozialen Dienste in der Goethestraße 7. Die neue Einrichtung richtet sich an Menschen mit stoffgebundener Abhängigkeit – insbesondere von Alkohol, Medikamenten und illegalen Drogen – und bietet niedrigschwellige Hilfe direkt im Stadtteil.
Ein Ort für Schutz, Versorgung und Beziehung
Die Kontaktstelle soll nicht nur ein sicherer Ort für Verpflegung, Hygiene und medizinische Erstversorgung sein, sondern auch ein Raum für Begegnung und Vertrauen. Neben Safer Use-Angeboten und Ruheplätzen wird eine kontinuierliche Beratung ermöglicht, die bei Bedarf in weiterführende therapeutische Maßnahmen überleitet.
Georg Peters, Leiter des Hauses der Sozialen Dienste in Porz, beschreibt die Bedeutung der neuen Einrichtung so:
„Ich freue mich, dass die Menschen, die schon seit Jahren zu uns kommen, nun einen noch verlässlicheren Ort erhalten. Hier erfahren sie kontinuierliche Begleitung und Beratung. Das hier ist nicht bloß eine Kontakt- und Beratungsstelle – es ist eine große Chance, Menschen in Beziehung miteinander zu bringen.“ – Georg Peters, Leiter des Hauses der Sozialen Dienste in Porz
Jahrelange Vorarbeit und politischer Rückenwind
Die Entscheidung des Hauptausschusses ist das Ergebnis intensiver Vorarbeit: Bereits seit 2019 hatte der SKM Köln in Abstimmung mit der Stadtverwaltung in Vorleistung gearbeitet. Nach zwischenzeitlicher Verzögerung im Vorjahr bekräftigten Rat und Bezirksvertretung fraktionsübergreifend ihren politischen Willen zur Umsetzung.
Die Finanzierung in Höhe von rund 296.000 Euro jährlich ermöglicht den Betrieb der Kontaktstelle bis Ende 2026. Sie umfasst Personalstellen für Sozialarbeit, FSJ und Praktika sowie Sachkosten für Verpflegung, Hygieneartikel und Raumausstattung.
Drogensucht ist kein Innenstadtproblem
Die Entscheidung der Stadt Köln folgt einer klaren Erkenntnis: Drogensucht ist kein Phänomen, das sich auf zentrale Orte wie den Neumarkt beschränkt. Auch in Stadtteilen wie Porz besteht erheblicher Hilfebedarf. Hinweise aus dem Quartiersmanagement und der Bevölkerung belegen eine Zunahme von Konsumorten und Hinterlassenschaften wie benutzten Spritzen im öffentlichen Raum.
Mit der neuen Kontaktstelle wird ein wichtiger Schritt getan, um suchtkranke Menschen frühzeitig zu erreichen – bevor sich ihre Lebenssituation weiter verschlechtert. Die niedrigschwellige Struktur ermöglicht Zugang ohne bürokratische Hürden und schafft Vertrauen durch Präsenz und Kontinuität.
Für mehr soziale Teilhabe und Prävention
Der SKM Köln betreibt bereits seit 2004 zwei Suchtberatungsstellen in Porz: die Einrichtung „Vor Ort“ mit Fokus auf junge Menschen sowie die Fachambulanz Sucht für Erwachsene und Angehörige. Mit der neuen Kontaktstelle wird das Angebot nun sinnvoll ergänzt und ausgebaut.
Die Maßnahme ist eingebettet in das städtische Drogenhilfekonzept und trägt zur Umsetzung gesetzlicher Vorgaben bei. Sie stärkt die soziale Infrastruktur im Stadtteil und setzt ein klares Zeichen für Prävention, Teilhabe und menschenwürdige Hilfe.


„Ich freue mich, dass die Menschen, die schon seit Jahren zu uns kommen, nun einen noch verlässlicheren Ort erhalten. Hier erfahren sie kontinuierliche Begleitung und Beratung. Das hier ist nicht bloß eine Kontakt- und Beratungsstelle – es ist eine große Chance, Menschen in Beziehung miteinander zu bringen.“ – Georg Peters, Leiter des Hauses der Sozialen Dienste in Porz




