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  • Pressegespräch mit Dirk Schumacher, Dr. Harald Rau (beide Stadt Köln), Markus Peters und Rainer Best (beide SKM Köln)

Humanitäre Hilfen in der Vorgebirgstraße werden um Tagesangebot erweitert

3. Modul der Humanitären Hilfen startet am 8.4.2019

Die sogenannte humanitäre Winterhilfe in der Vorgebirgstraße 22 endete angesichts der steigenden Temperaturen in der Nacht von Sonntag, 31. März, auf Montag, 1. April 2019. Die Stadt Köln hat im Oktober 2018 im Gebäude der Vorgebirgstraße 22 ein Übernachtungsangebot im Rahmen der humanitären Hilfen für wohnungslose Menschen aus Staaten der EU-Osterweiterung in Betrieb genommen. Das niederschwellige Angebot, das bislang ausschließlich zur Übernachtung genutzt werden kann, richtet sich an Personen, für die das bestehende Hilfesystem keine Angebote vorhält, zum Beispiel wegen fehlender sozialrechtlicher Zuständigkeit, fehlender Leistungsansprüche oder sprachlich-kultureller Hürden.

Ab 8. April 2019 wird das Angebot der Humanitären Hilfen für Menschen aus den Staaten der EU-Osterweiterung, das gegenwärtig neben der Übernachtungsmöglichkeit als zentrale Beratungs- und Anlaufstelle ein werktägliches Beratungsangebot durch verschiedene Träger umfasst, um weitere Module erweitert. Neben den beratenden Trägern, Rom e.V., Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) und Trägern des ALVENI-Verbundes werden sprach- und kulturkompetente Ansprechpersonen der Caritas verfügbar sein. Die Clearingstelle Migration und Gesundheit Köln bietet zusätzlich einmal wöchentlich eine Beratung an. Der Tagesaufenthalt bietet Getränke, Duschmöglichkeiten, Gelegenheiten zum Wäsche waschen und trocknen, eine Kleiderkammer und eine wöchentliche Ärztesprechstunde. Warme Speisen und Schließfächer werden das Angebot in Kürze abrunden. Das Projekt wird maßgeblich durch den Sozialdienst Katholischer Männer (SKM Köln) betreut.

SKM-Vorstand Markus Peters erklärte beim Pressegespräch mit anschließendem Rundgang am 3. April 2019: „Als SKM Köln sehen wir es als unseren Auftrag an, uns für Menschen am Rand der Gesellschaft einzusetzen und ihnen Hilfen anzubieten. Menschen, die im öffentlichen Raum leben und keinen Zugang zu den Sozial- und Hilfesystemen haben, geht es besonders schlecht. In den vergangenen Jahren ist auch in Köln ein im wahrsten Sinne des Wortes neues Elend sichtbar geworden. Davor dürfen wir nicht die Augen verschließen, sondern müssen auf die Not der Menschen schauen und entsprechend handeln. Das humanitäre Übernachtungsangebot, jetzt ergänzt auch um einen Tagesaufenthalt inklusive Beratung, ist deshalb ein unglaublich wichtiger und zweiter großer Schritt! Die Geschichte der Winterhilfe seit 2012 und insbesondere diese Einrichtung hier in der Vorgebirgstraße sind für mich ein eindrückliches Beispiel, welche positiven Kräfte das vertrauensvolle Zusammenwirken von Stadt Köln, freien Trägern und explizit auch dem Sicherheitsdienst entfalten kann – zugunsten der Menschen außerhalb des Sozialsystems wie der gesamten Stadtgesellschaft! Köln zeigt damit einmal mehr sein menschliches Gesicht!“

Dirk Schumacher, Abteilungsleiter im Amt für Soziales und Senioren der Stadt Köln, ergänzte: „Es war der politische Wunsch, Angebote für Menschen zu schaffen, die keine rechtlichen Ansprüche haben, damit durch das soziale Raster fallen und zu verelenden drohen. Dies ist hier in guter Zusammenarbeit mit dem SKM Köln – quasi als Leuchtturmprojekt – gelungen.“ Anfragen aus anderen Städten wie Frankfurt, Münster und Rostock zu dieser Einrichtung lägen bereits vor.

Dr. Harald Rau, Beigeordneter für Soziales, Integration und Umwelt der Stadt Köln, resümierte: „Die Stärke und Reife einer Stadt misst sich daran, wie sie mit den Schwächsten in der Gesellschaft umgeht.“

Rainer Best, Stellvertretender Sachgebietsleiter Flüchtlingshilfe und Notunterbringung, betonte noch einmal den wertschätzenden Umgang von BesucherInnen und Mitarbeitenden in der Einrichtung: „Beeindruckend war, wie sich die Gäste zum Schluss von den MitarbeiterInnen verbschiedet haben. Das zeugt auch von einem guten Miteinander in der Einrichtung. Gleiches bestätigen auch PartnerInnen aus helfenden, privaten Initiativen in Köln.“

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